Im Kunsthaus Nordstemmen ist für die neue Ausstellung bereits Post aus den USA eingetroffen / Eröffnung am 20. August
Ein Artikel aus der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung von KATHI FLAU erschienen am 04. August 2016
NORDSTEMMEN. Gerade kam Post aus Chicago, ach, was heißt Post: Ein riesiges Paket kam im Kunsthaus Nordstemmen an. Geschickt von Anke Richert-Korioth. Sie gehört zu den zwölf Künstlern, die hier demnächst gemeinsam ihre Werke ausstellen werden. Es sind die ersten Bilder, die für „Kunstvernetzt“ eintreffen, und nun stehen die Initiatoren gemeinsam um den Tisch herum und beginnen, sie auszupacken, vorsichtig und so gespannt, als wäre Weihnachten. Und erzählen dabei die Geschichte dieser Künstler-Kooperation, die eigentlich schon vor vier Jahren begann. Und zwar in Eckernförde. Dort hatte Renate Golde, selbst bildende Künstlerin und Kuratorin, die Idee eines Netzwerks, in dem Maler und Bildhauer nicht nur eigene Arbeiten ausstellen, sondern sich auch mit organisatorischen Ideen für Ausstellungskonzepte einbringen können. „Ein ’Künstler-für-Künstler’-Konzept quasi“, sagt Golde. Die für Sonnabend, 20. August, geplante Vernissage im Kunsthaus Nordstemmen ist nun bereits ihre dritte „Kunstvernetzt“-Ausstellung in
Folge, und auf dem Weg dorthin hat sie bereits sowohl das Publikum als auch andere Künstler für ihren Entwurf begeistern können. Zum Beispiel Lars Schumacher. „Hierher nach Nordstemmen zu kommen, bedeutet für uns zwei Dinge, die auf den ersten Blick vielleicht gegensätzlich wirken“, sagte der 44-jährige Hannoveraner. „Zum einen, das künstlerische Schaffen einer Stadt in den Mittelpunkt der Ausstellung zu stellen, und zum anderen, kreative Impulse zu schaffen, die weit über diese Stadtgrenzen hinausreichen.“ In diesem Fall also bis nach Chicago. Dort haben Golde und Schumacher im Februar dieses Jahres eine gemeinsame Arbeit gezeigt und konnten reichlich Kontakte mit dort lebenden Künstlern herstellen. Die sie nun wiederum eingeladen haben, ihre Arbeiten bei „Kunstvernetzt“ in Norstemmen zu zeigen. Die meisten der zwölf Künstler aber kommen tatsächlich aus der unmittelbaren Umgebung – mit Judith Riemer und Kim-Denise Uhe sind sogar zwei der Macherinnen des Kunsthauses vertreten. Und so finden hier Kunstschaffende und
Kunstinteressierte aus zwei Kontinenten zusammen, in einer gemeinsamen Präsentation, von der man wiederum noch gar nicht weiß, welche neuen Kontakte sie mit sich bringen wird, welche Türen sich vielleicht öffnen und welche Möglichkeiten plötzlich greifbar werden könnten. „Es ist wie mit Steinen“, sagt Martina Rick vom Kunsthaus Nordstemmen. „Egal, ob man kleine oder große ins Wasser wirft: Wellen schlägt es immer.“ Manchmal sogar bis über den Atlantik. „Kunstvernetzt“.
„Kunstvernetzt“. Zwölf Künstler stellen im Kunsthaus Nordstemmen aus. Vernissage ist am Sonnabend, 20. August,18 Uhr, Finissage am Sonnabend 10. September, 18 Uhr.